Der Teufelskerl

Romanze / Komödie

Mit seiner höchst unterhaltsamen Actionkomödie „Der Teufelskerl – Ich bin der Grösste“ aus dem Jahr 1973, die ab November frisch restauriert in neuem Glanz erstrahlt, lieferte Regisseur Philippe de Broca („Cartouche, der Bandit“) mit einem großartigen Jean-Paul Belmondo in der Hauptrolle eine schreiend komische Persiflage auf Spionagegeschichten und Charaktere wie James Bond ab. Ein besonderer Film, der heute noch funktioniert und sowohl Frauen als Männer als Sexobjekte gleichermaßen stilisiert und inhaltlich parodiert. Ein Schriftsteller lebt sein bescheidenes Leben und hat schon etliche Schundromane über einen Superagenten geschrieben, den die LeserInnen lieben. Er taucht immer wieder in die Welt ab, hat aber selbst kaum das Geld um seine Wohnung instantzuhalten. Seine Nachbarin ist die unerreichbare Schöne in den Romanen.

Inhalt

François Merlin (Jean-Paul Belmondo) schreibt sich als drittklassiger Autor mit seinen Geschichten den alltäglichen Frust von der Seele. In seinem literarischen Paralleluniversum schlüpft Merlin in die Rolle des Superagenten Bob Saint-Clair, dem die Frauen nachlaufen und der die wildesten Abenteuer à la James Bond erlebt. Insbesondere eine Frau hat es ihm angetan. In der Realität hingegen leidet Merlin an der unerfüllten Liebe zu seiner Nachbarin Christine (Jacqueline Bisset), die ebenfalls eine Rolle in seinem Fantasiereich spielt. Und so beginnen Realität und Fiktion immer mehr zu verschwimmen. Während er in der Realität seinen Verlag um einen Vorschuss anbetteln muss, damit das Badezimmer renoviert werden kann, ist er in seinen Schundbüchern der Held, der bald wissenschaftlich analysiert werden könnte, denn Christine lernt den Schriftsteller bald kennen und findet seine Werke interessant. Sie studiert und möchte ihn bzw. seine Werke unter die Lupe nehmen, gesellschaftlich erklären. Das könnte ihm gefallen, zumindest interessiert sich endlich seine Flamme für ihn, überhaupt eine Frau, die nicht seiner Feder entsprungen ist.

Kritik

Visuell ist das gut, die 50 Jahre sieht man dem Film wirklich kaum an. Die Posen, in denen Belmondo zu sehen ist, grenzen an etwas Neues, was es selbst heute kaum zu sehen gibt: Männer als Sexokjekte. Kein Highlight, aber ein Film, der sich heute noch lohnt anzusehen und zu analysieren.

Im Bonusmaterial gibt es einen Audiokommentar mit Philippe de Broca und Jérôme Wybon, die Präsentation des Films durch Michel Gondry, Wie man den Ruf des berühmtesten Geheimagenten zerstört, ein Hinter den Kulissen, Über die Dreharbeiten sowie den Trailer und Filmtipps.

Der Teufelskerl (O: Le Magnifique): F 1973; Regie: Philippe de Broca; Darsteller: Jean-Paul Belmondo, Jacqueline Bisset, Vittorio Caprioli, Hans Meyer; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 95 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA Mono, Französisch DTS-HD MA Mono; Untertitel: Deutsch, Französisch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Studiocanal Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 16. November 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4