Politdrama
Ein spannendes Drama, das politische und menschliche Dilemmata auf eindringliche Weise verknüpft. Meryl Streep („Jenseits von Afrika“, „Der Teufel trägt Prada“) überzeugt in einer ihrer frühen, aber bereits beeindruckenden Rollen. In der Hauptrolle sehen wie Alan Alda („Mash“, „Bridge of Spies“), in einer Nebenrolle Barbara Harris („Zwei hinreißend verdorbene Schurken“, „Peggy Sue hat geheiratet“). Ein Politdrama, das uns Einblick gewährt in die Arbeit von Politikern, von Senatoren und ihren Mitarbeitern. Wie funktioniert der Politbetrieb, was muss man beachten und wie schnell kann es gehen, dass man unten durch ist? Dazu noch die sehr männliche Sicht und Verhaltensweise. Ein Film, den man sich heute noch ansehen sollte. Aber auch als Psychogramm, was man alles aufgeben muss, wenn man in der Öffentlichkeit steht, wenn man aufsteigen möchte.
Inhalt
Der aufstrebende und ambitionierte Senator Joe Tynan (Alan Alda) steht vor einer großen politischen Chance: Er wird gebeten, die Opposition gegen die Ernennung eines konservativen Richters für den Obersten Gerichtshof zu leiten. Diese Aufgabe könnte seine Karriere in Washington festigen, doch sie erfordert harte Entscheidungen, die sowohl seine Moral als vor allem auch sein Privatleben auf die Probe stellen. Denn seine Familie sieht ihn damit deutlich seltener, die beiden Teenager-Kinder. Während Tynan tief in die politischen Intrigen eintaucht, lernt er Karen Traynor (Meryl Streep) kennen, eine smarte und engagierte Anwältin, die ihm in dieser Angelegenheit zur Seite steht. Ihre Zusammenarbeit entwickelt sich bald zu einer leidenschaftlichen Affäre, die Tynans Ehe mit seiner treuen Frau Ellie (Barbara Harris) gefährlich belastet. Mit jeder Entscheidung gerät Tynan tiefer in den Strudel aus Macht, Loyalitäten und Verrat. Was kann er machen, was muss er tun, für seine Familie, für seine Ehre, für seine Partei?
Kritik
Rein visuell und akustisch ist das genial. Der Film ist so alt wie ich, wirkt aber wie ein Werk aus den letzten 20 Jahren. Inhaltlich natürlich nicht, wenn man die Darstellenden kennt. Ein guter Film, der weder zu stark moralisch wirkt, noch eindeutige Antworten auf den Politbetrieb fordert geschweige denn anbietet. Ein paar mehr Erklärungen wären dennoch wünschenswert gewesen, aber es wirklich gutes Werk.
Im Bonusmaterial gibt es Filmtipps.
Die Verführung des Joe Tynan (O: The Seduction of Joe Tynan): USA 1979; Regie: Jerry Schatzberg; Darsteller: Alan Alda, Barbara Harris, Meryl Streep, Rip Torn, Melvyn Douglas, Michael Higgins; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 106 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 2.0 Mono, Englisch DTS-HD MA 2.0 Mono; Untertitel: Englisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©OneGate Media. Veröffentlichung Verkauf: 28. März 2025.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4