Nowhere Special

Drama

„Nowhere Special“ ist sieben Jahre nach dem Überraschungserfolg von „Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ der neue Film von Uberto Pasolini. Inspiriert von einer wahren Geschichte, beweist Pasolini einmal mehr sein Können, die erzählerischen Mittel so behutsam und gekonnt einzusetzen, dass sie den Blick auf die Menschen freigeben, um die es geht. Ein sehr realistisches und sehr nah am Menschen gefilmtes Drama. Die ungeschminkte Wahrheit, möchte man sagen, was die Art der Bilder anbelangt, die Nähe und die Authentizität, den Realismus. Ein alleinerziehender Vater kümmert sich liebevoll um seinen Sohn. Doch er hat nicht mehr lange Zeit dafür, er muss sich um dessen Zukunft kümmern, die leider ohne ihn stattfinden wird. Wie bringt man einem Kind so etwas bei, wie kann man eine halbwegs heile Welt vermitteln, eine Normalität?  

Inhalt

John (James Norton), kümmert sich als alleinerziehender Vater um seinen vierjährigen Sohn Michael. Die ausländische Mutter hat die Familie kurz nach Michaels Geburt verlassen, eigene Angehörige hat John nicht mehr. Eine tiefe Liebe verbindet die beiden, ein schier grenzenloses Vertrauen, das keine Worte braucht. Es ist ein einfaches Leben, das sie führen, bestimmt von den täglichen Notwendigkeiten und Ritualen. Der Junge ist anständig, lieb und macht keine Probleme, dort wo er sich aufhält. Was John seinem Sohn allerdings verschweigt: Er ist unheilbar krank, ihm bleiben nur noch wenige Monate. Die will er nutzen, um eine neue Familie für Michael zu finden – und ihn gleichzeitig, soweit das möglich ist, vor dem Schmerz des Verlusts zu schützen. Mit Sozialarbeiterinnen versucht er eine Adoptiv- oder Pflegefamilie zu finden. Nur, wie sage ich es meinem Kind, das gerade erst lernt, was sterben überhaupt bedeutet? Zudem muss John sein Leben als Fensterputzer stemmen, um Geld zu verdienen. Hält er gesundheitlich so lange durch, bis er für seinen Sohn die potenziell beste Lösung gefunden hat?

Kritik

Die Kameraführung und Bilder sind gewöhnungsbedürftig. Die Story ist stark, allerdings sollte man sich zuvor den Klappentext durchgelesen haben. Ansonsten ist es ein Sozialdrama, das stark inszeniert ist, authentisch und zu Herzen gehend. Ein Figur, die versucht das Beste aus einer tragischen Situation zu machen.

Im Bonusmaterial gibt es das Making of, ein ausführliches Booklet sowie den Trailer und Filmtipps.  

Nowhere Special: UK / I / Ru 2021; Regie: Uberto Pasolini; Darsteller: James Norton, Daniel Lamont, Eileen O’Higgin; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 93 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,88:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Piffl Medien / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 17. Mai 2022.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4