Duke of Burgundy

Fetisch / Romantisches Psychodrama

Der britische Filmemacher Peter Strickland wurde 2012 mit seinem hintergründigen Horrorfilm „Berberian Sound Studio“ zu einem Star des europäischen Arthouse-Kinos. Wie sein Vorgänger entwickelt auch „Duke of Burgundy“ seine sinnliche Faszination vor allem über die Geräusche: das Knarzen der Lederstiefel, das elektrische Knistern der Kleider und Strümpfe, die Geräusche nachtaktiver Insekten. Eine große filmische Fantasie mit subtilen surrealistischen Details, eine Verbeugung vor dem Kino von Jess Franco und Luis Buñuel, eingebettet in malerische Naturaufnahmen, Herbstlicht und 70er-Jahre-Musik. Jetzt schon ein Kultfilm. Ein Fetisch zwischen zwei Frauen, die ihre Liaison auf eine andere Ebene heben möchten. Ein Dominanz-Sub-Geschichte, die zwischen Erniedrigung und sexueller Erfüllung schwebt.

Inhalt

In einem alten herrschaftlichen Haus irgendwo in Europa leben die Insektenforscherinnen Evelyn (Chiara D’Anna) und Cynthia (Sidse Babett Knudsen). Ihre Tage laufen immer nach dem gleichen Muster ab: Die strenge Cynthia widmet sich ihrer wissenschaftlichen Arbeit, während Evelyn zu entwürdigenden Tätigkeiten abkommandiert wird. Bald wird klar, dass es sich dabei um das alltägliche erotische Ritual eines Liebespaars handelt – ein Rollenspiel zur sexuellen Befriedigung und Befreiung. Niemand stört sie in ihrer idyllischen ländlichen Abgeschiedenheit, in der ihre einzigen sozialen Kontakte regelmäßige Vorträge über Schmetterlinge und Grillen vor weiblichem Publikum sind. Doch im Laufe des Herbsts verändert sich das Machtverhältnis zwischen den beiden Frauen und ihre Rollenspiele nehmen die Züge eines subtilen Psychothrillers an. Eines Tages hält sich Cynthia nicht mehr an das verabredete Codewort. Wie wird sich das Verhältnis zwischen den Frauen verändern – was kann sich entwickeln? Wird es gefährlich für eine der beiden Frauen?

Kritik

Ein Schmetterling spielt tatsächlich eine tragende Rolle, nicht nur im Titel. Das Verhältnis zwischen zwei Frauen wird aufgezeigt, mit ihren Fetischen und sexuellen Vorlieben. Doch mit der Zeit verändert sich das Machtverhältnis und sie sollten sich neue Strukturen ausdenken, wenn ihre Beziehung nicht zum Scheitern verurteilt sein soll.

In den Extras gibt es ein Interview mit dem Regisseur, einen Audiokommentar, entfernte Szenen, den Kurzfilm „Conduct Phase“ sowie den Trailer und Filmtipps.

Duke of Burgundy: UK 2014; Regie: Peter Strickland; Darsteller: Sidse Babett Knudsen, Chiara D’Anna, Eugenia Caruso; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 106 Minuten; Sprachen: Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Salzgeber & Co. Medien GmbH. Veröffentlichung Verkauf: 26. Januar 2016.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4