Ein bisschen bleiben wir noch

Drama / Kinderfilm

Die bittersüße Odyssee des österreichischen Regisseurs Arash T. Riahi schildert eine emotionale Achterbahnfahrt aus der Perspektive von Flüchtlingskindern, erzählt aber auch von einer Gesellschaft in der alle immer das Beste wollen und weil sie genau wissen was das ist, fortwährend scheitern. „Ein bisschen bleiben wir noch“ heißt das Drama über zwei Kinder und ihre Mutter, die aus Tschetschenien fliehen und in Deutschland eine neue Heimat suchen. Doch die Mutter ist labil, begeht einen Selbstmordversuch, landet in der Psychiatrie. Die Kinder kommen zu Pflegeeltern, leider getrennt. Damit beginnt die Suche nach dem jeweils anderen, die große Schwester sucht ihren Bruder und andersherum. Gemeinsam wollen sie wieder zu ihrer Mutter, müssen zwischendurch aber natürlich ein normales Leben führen, Schule und Freunde finden…

Inhalt

Die Flüchtlingskinder Oskar (Leopold Pallua) und Lilli (Rosa Zant) leben seit sechs Jahren in Österreich, aber sie haben noch immer kein dauerhaftes Bleiberecht. Weil sich ihre Mutter der Abschiebung wiedersetzt, werden Oskar und Lilli von ihrer Mutter getrennt und bei verschiedenen Pflegeeltern untergebracht. Zudem hat die Mutter versucht sich das Leben zu nehmen, landet in der Psychiatrie und muss erst langsam wieder ins Leben zurückfinden. Heimlich halten die Geschwister Kontakt zueinander und hoffen, sich und ihre Mutter bald wieder zu treffen. Mit der Kraft ihrer Liebe zueinander versuchen sie, jede bürokratische Hürde mit Leidenschaft und Fantasie zu überwinden. Zunächst einmal steht da das Leben im Weg, das sie meistern müssen. Nur eine ablehnende Haltung allem gegenüber, selbst jenen die es gut mit ihnen meinen, ist keine erfolgversprechende Idee. Freunde zu finden wäre in der Schule ebenfalls hilfreich, die Sprache beherrschen sie immerhin perfekt. Während sich die Jugendliche bei ihrer Pflegemutter wohl fühlt und nur mit deren Freund aneckt, ist es bei Oskar anders; die Öko-Eltern, die kranke Oma, das Baby, kein einfacher Lebensmittelpunkt in der Wohnung.

Kritik

Anders als manche Kinderfilme besticht dieses Werk durch Authentizität, durch Glaubwürdigkeit. Das ist gut gemacht, reflektiert von den Kindern und den Machern, hinsichtlich der Pflegefamilien und deren Zeichnung. Wir brauchen unbedingt Nächstenliebe und Güte, aber leider ist genauso viel Härte und Durchsetzungsfähigkeit notwendig, wenn Integration nicht funktioniert.

Im Bonusmaterial gibt es entfernte Szenen, das Making of sowie den Trailer und Filmtipps.  

Ein bisschen bleiben wir noch: Ö 2019; Regie: Arash T. Riahi; Darsteller: Leopold Pallua, Rosa Zant, Christine Ostermayer, Alexandra Maria Nutz, Ines Miro; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 102 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©FilmKinoText / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 18. Februar 2022.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4