Elfriede Jelinek

Dokumentarfilm / Biographie

Wunderkind, Skandalautorin, Feministin, Modeliebhaberin, Kommunistin, Sprachterroristin, Enfant terrible, geniale, verletzliche Künstlerin – zum allerersten Mal wird hier in einem Kinofilm die Geschichte von Leben und Werk der unvergleichlichen Elfriede Jelinek erzählt, der ersten österreichischen Schriftstellerin, die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Der Dokumentarfilm „Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen“ nähert sich dieser nur auf den ersten Blick unnahbaren Künstlerin an und zeigt mit erstmals veröffentlichten Film- und Tonausschnitten, vielen unbekannten Interviewpassagen und zum Teil neu aufgenommenen Off-Texten die zurückgezogene Autorin auch als Mensch in all ihren Facetten. Entstanden ist ein vielschichtiges, assoziatives und sinnliches Filmporträt, das Widersprüche umarmt und ihren kreativen Umgang mit der Sprache in den Mittelpunkt stellt.

Inhalt

Kaum eine andere Schriftstellerin hat die Gemüter so sehr polarisiert wie Elfriede Jelinek, zumindest in ihrem Heimatland Österreich. Kaum eine andere Künstlerin erfährt so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie sie. Über kaum eine andere zeitgenössische Schriftstellerin ist mehr geforscht und geschrieben worden. Sie wird beschimpft, verehrt und geschätzt und hat alle Preise erhalten, die die Literatur- und Theaterwelt zu bieten hat. Bislang gibt es keinen umfassenden Kino-Dokumentarfilm, der vom Menschen Elfriede Jelinek und ihrer Biografie erzählt, und sich zugleich mit ihrem Werk, den künstlerischen Einflüssen und dem gesellschaftlichen Kontext, in dem ihre Texte entstanden sind, auseinandersetzt. Das wird sich hiermit ändern. Eine Künstlerin, die polarisiert, die trocken schwierige Themen anspricht, die über Sexualität nüchtern berichtet, die von Literaturexperten kritisch gesehen wird. Sie hat es geschafft mit dem Literaturnobelpreis, leider konnte sie nicht hinfliegen, eine Angststörung. Doch ihre Werke haben kaum an Kraft verloren und an Aktualität.

Kritik

Die Rückblicke in die Geschichte, die TV-Szenen mit ihr und über sie sind gut eingefügt und erzählen uns etwas über das Leben der Literatin, über die nicht alle allzu viel wissen. Jene müssen ebenfalls mitgenommen werden. Ihre Gedichte und Stücke werden rezitiert, manches ist tatsächlich eher abstoßend, intelligent, aber nicht schön.

In den Extras befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen: D 2022; Regie: Claudia Müller; Darsteller: Elfriede Jelinek, Sandra Hüller, Sophie Rois, Stefanie Reinsperger, Ilse Ritter, Martin Wuttke, Maren Kroymann; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 96 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Farbfilm Verleih / Lighthouse Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 25. Mai 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4