Freak Show

Coming-of-Age-Drama / Homosexualität

Als unscheinbare High-School-Komödie getarnt, erzählt „Freak Show“ mit entwaffnendem Humor, skurrilen Nebenfiguren und ganz viel Herz die Außenseitergeschichte eines sonderbaren Jungen als berührendes nicht-heterosexuelles Selbstermächtigungs-Märchen. In Trudie Stylers Regiedebüt – einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von James St. James („Party Monster“) – glänzen neben dem britischen Nachwuchsstar Alex Lawther („Departure“, „The End of the F***ing World“) auch Abigail Breslin („Little Miss Sunshine“) als biestige Chef-Cheerleaderin und Schauspielikone Bette Midler als Billys exzentrische und trinkfeste Mutter Muv. Eine mitreißende Hymne gegen die Diktatur der Angepassten und für die Magie des schillernden Andersseins. Der Film ist völlig Over-the-Top, bewusst übertrieben und klischeebeladen, gerät damit aber auch auf Konfrontationskurs mit den aufgeklärten ZuschauerInnen.

Inhalt

Billy Bloom (Alex Lawther) will nur eins in seinem Leben: fabelhaft sein! Für den frühreifen und sendungsbewussten Teenager heißt das, größten Wert auf die richtige Kleidung, auf Haare und Make-up zu legen, perfekten Sinn für den extravaganten Auftritt zu haben und vor allem nie langweilig und unbedingt anders zu sein als der schnöde Durchschnitt! In der konservativen US-Kleinstadtschule, in die ihn sein steinreicher Vater gesteckt hat (nachdem ihn seine Mutter (Bette Midler) für ein Semester abgibt), stößt Billy mit seinem Charisma auf breites Unverständnis und offenes Mobbing, vor dem ihm auch sein bester Freund Flip (Ian Nelson) – das Sport-Talent – irgendwann nicht mehr beschützen kann. Nachdem ihn eine Gruppe homophober Mitschüler krankenhausreif geprügelt hat, holt Billy zum Gegenschlag aus: Er erklärt seine Kandidatur zur Homecoming Queen – und bereitet einen Auftritt vor, vor dem selbst Lady Gaga vor Neid erblassen würde. Wenn ihn schon die Lehrer nicht unterstützen wollen, muss er halt alles allein machen – Allein gegen Alle.

Kritik

Auch wenn das jetzt politisch unkorrekt erscheint: Der kleine Scheißer kann einem tierisch auf den Sack gehen! Die vielen unterschiedlichen Klamotten – die USA und ihre völlig absurden High-School-Filme. Vieles ist gut gemacht, allerdings stellt uns die Komödie über einen extravaganten homosexuellen Schüler vor Herausforderungen. Man kann auch unangepasst voran kommen, ohne alle vor den Kopf zu stoßen, oder nicht?

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer und Filmtipps.

Freak Show: USA 2017; Regie: Trudie Styler; Darsteller: Alex J. Lawther, Abigail Breslin, Laverne Cox, Annasophia Robb, Ian

Nelson, Bette Midler; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 91 Minuten; Sprachen: Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Salzgeber Edition. Veröffentlichung Verkauf: 26. April 2019.

Bewertung: 7,4/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4