Ibon Martín – Blutrote Tulpen

Thriller

Das Buch „Blutrote Tulpen“ von Ibon Martín ist wie ein Tagebuch aufgebaut mit Einschüben vergangener Zeiten. Die Charaktere der einzelnen Protagonisten sind sehr gut herausgearbeitet; ebenso wie die Besonderheiten des Baskenlandes, die Schönheit der Landschaft, die Menschen. Es ist zunächst etwas schwierig in den Text zu kommen, was auch ein wenig den baskischen Namen der Protagonisten geschuldet ist, doch letztlich lässt einen die Spannung das Buch nicht aus der Hand legen. Und diese Spannung hält bis auf die letzten Seiten an, ohne dass man eine Ahnung zur Lösung des Rätsels hat. Ein gelungener Auftakt einer angekündigten Thrillerreihe des Autors, der Lust auf mehr macht. Eine junge Ermittlerin, ein Kloster und die Suche nach der Verbindung zwischen den Mordopfern. Ein grausam-blutiger Plot.

Inhalt

Blutrote Tulpen von Ibon Martin

Ein grausamer Mord erschüttert die Stadt Gernika im Baskenland. Der eigene Mann, ein Zugführer, überfährt seine Ehefrau die auf einem Stuhl an die Gleise gefesselt ist, in den Händen eine blutrote Tulpe haltend. Die Polizeirecherche findet in der Umgebung bereits andere Frauenmorde, die alle die Tulpe in der Hand hielten. Ein Sonderkommando stochert im Dunkel, da es außer der Blume keinerlei Verbindung zwischen den Opfern zu geben scheint. Die Ermittlungen führen zu einem Kloster, in dem die Nonnen nicht wirklich kooperieren wollen. Aufzeichnungen, die Hinweise geben könnten, sind gestohlen oder vernichtet. Schließlich findet das Ermittlerteam heraus, dass die Morde live gestreamt werden.  Mit der Idylle der baskischen Kleinstadt Gernika ist es vorbei, als ein perfider Killer die Region erschüttert. Drei vollkommen unterschiedliche Morde, die nur eins gemeinsam haben: Bei jedem der Opfer wird eine rote Tulpe gefunden. Julia wird als Teil einer Spezialeinheit einberufen, um den Fall zu lösen, doch jede der Spuren, die sie und ihr Team verfolgen, verlieren sich ins Nichts. Wo liegt die Verbindung zwischen den scheinbar willkürlich gewählten Mordopfern? Und was bedeutet die rote Tulpe? Schließlich führen sie die Ermittlungen zu einem alten Kloster an den rauen Klippen des Naturschutzgebiets – und in Julias eigene Vergangenheit…

Kritik

Gleich der zweite gute spanische Roman in letzter Zeit nach Juan Gómez-Jurados „Die rote Jägerin“, in der der Ermittler ebenfalls aus dem Baskenland, aus Bilbao kam. Ein bisschen „purpurne Flüsse“ und ein insgesamt beeindruckender Thriller, den ihr euch durchlesen solltet.

Ibon Martín wurde 1976 in Donostia geboren. Er studierte Journalistik und begann seine literarische Karriere zunächst mit einem Reiseführer über das Baskenland, darauf folgten mehrere Kriminalromane. 2019 wurde er zu einem der herausragendsten Thriller-Autoren Spaniens gekürt. »Blutrote Tulpen« ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe des Autors. „Blutrote Tulpen“ hießt im Original „La danza de los tulipanes“ wurde von Anja Rüdiger aus dem Spanischen übersetzt, hat 512 Seiten und ist im Heyne Verlag am 12. Juli 2021 erschienen.

Bewertung: 8,1/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4