Im letzten Sommer

Liebesfilm / Drama

Mit viel Menschenkenntnis und Feingefühl erzählt Catherine Breillat, bekannt für provokante Arbeiten wie „Missbrauch“ und „Romance“, in ihrem jüngsten Film nach zehnjähriger Leinwandpause eine explosive Liebesgeschichte und zeichnet das bewegende Porträt einer Frau, die mit einer verbotenen Liebesbeziehung ihr bürgerliches Leben aufs Spiel setzt. In der Hauptrolle der zerrissenen Anne ist die großartige Léa Drucker („Close“, „Nach dem Urteil“) zu sehen. Doch auch der junge Samuel Kircher in seiner ersten größeren Rolle als Théo und Olivier Rabourdin („Black Box – Gefährliche Wahrheit“) als Pierre, begeistern mit nuancierten Darstellungen. Ein aufregend ehrlicher Film, der seine verstörende Kraft aus vielen kleinen emotionalen Momenten und den stimmungsvollen Bildern von Kamerafrau Jeanne Lapoirie („Benedetta“, „120 BPM“) zieht. „Im letzten Sommer“ basiert auf dem dänisch-schwedischen Film „Königin“ (2018) und feierte im offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2023 seine Welturaufführung.

Inhalt

Anne (Léa Drucker) ist eine brillante Anwältin, die sich um minderjährige Missbrauchsopfer und Jugendliche in Schwierigkeiten kümmert, kontrolliert, ob diese in ihren Familien gut aufgehoben sind oder doch besser woanders aufwachsen müssen. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Pierre (Olivier Rabourdin)) und den beiden kleinen adoptierten Töchtern führt sie ein harmonisches Familienleben in einer Villa am Rand von Paris. Doch als Théo (Samuel Kircher), Pierres 17-jähriger Sohn aus einer früheren Ehe, bei ihnen einzieht, gerät das Idyll schnell ins Wanken. Denn Anne und der rebellische Teenager fühlen sich zueinander hingezogen – obwohl sie wissen, dass es nicht sein darf. Schon nach kurzer Zeit entspinnt sich eine leidenschaftliche Affäre, die nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre Karriere fundamental gefährdet. Anne weiß, dass sie keine Affäre mit dem Jungen beginnen darf, doch die Lust ist größer, der Kick, die Leidenschaft. Solange die Verbindung besteht und nicht auffliegt ist alles gut, doch als sie beendet wird, kann der junge Mann nicht mit dem Verlust, der Abweisung umgehen und begeht einen gravierenden Fehler.

Kritik

Und wieder ist es passiert – die Leidenschaft schafft uns zugrunde, zumindest in diesem Film. Sex und Liebe sind tolle Sachen, aber offensichtlich immer nur für einen kurzen Augenblick, bis die Realität zuschlägt. Eine Affäre mit dem Schwiegersohn zu beginnen sollte eigentlich immer Tabu sein, aber wer ist schon gefeit vor seinen Gefühlen und diese permanent im Griff?

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.

Im letzten Sommer (O: L’été dernie): F 2023; Regie: Catherine Breillat; Darsteller: Léa Drucker, Samuel Kircher, Olivier Rabourdin, Clotilde Courau; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 100 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Alamode Film. Veröffentlichung Verkauf: 25. April 2024.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4