Thriller
Ein politischer Thriller, der gar nicht so anfängt. „Der Zirkel“ entwickelt sich erst langsam zum politischen Thriller, der durchaus realistisch von einer rechten Bedrohung spricht, von einer Partei, die in Deutschland gerne zur stärksten Kraft werden würde, die Macht übernähme. Leon Sachs ist Autor des Buches, es ist ein Pseudonym für den Journalisten Marc Leon Merten, er schreibt über eine junge Frau, die ihre Identität verschleiert, die vor ihrer Familie davongelaufen ist und jetzt doch wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Eine Polizeischülerin, ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter gegen eine Gruppe von ostdeutschen Widerstandskämpfern, die die Macht in Deutschland übernehmen wollen. Dazu kommen Mörder und Menschen, die Einfluss nehmen wollen auf die Entwicklung. Unaufgeregt, aber politisch höchst aktuell. In der Fortsetzung „Die Villa“ wird das Protagonisten-Duo wieder vereint. Es geht erneut um den Vater von Johanna, um moderne Sklavinnen aus Nigeria und um einen Hamburger Unterweltboss.
Inhalt
Polizeischülerin Johanna Böhm will die Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich lassen, doch ihr untergetauchter Vater lässt ihr keine Ruhe. Sie möchte ihren bevorstehenden Urlaub nutzen, um nach ihm zu suchen. Da erreicht sie ein Hilferuf: Johannas beste Freundin Alice befürchtet, dass ihre Cousine Faith aus der nigerianischen Heimat nach Hamburg verschleppt worden ist. Sofort reist Johanna in die Hansestadt und macht sich gemeinsam mit Alice auf die Suche. Ist Faith in die Fänge skrupelloser Menschenhändler geraten? Johanna wendet sich an Rasmus Falk, ihren Weggefährten aus vergangenen Tagen. Während sich vor ihnen die Abgründe aus Gier und Unterdrückung auftun, geraten Johanna und Alice selbst in größte Gefahr. Faith scheint für einen Diplomaten arbeiten zu müssen, Schläger bedrohen Johanna und ihre Freundin und bald schon wissen sie einen noch mächtigeren Gegner vor sich, der nicht einfach so das junge Mädchen freilassen wird. Da könnte Johanns untergetauchter Vater helfen… Eine Polizeischülerin mit dunkler Vergangenheit und ein Ex-Geheimdienstler mit zweifelhaften Mitteln – ein Ermittlerteam unter Hochspannung.
Kritik
Ein spannendes Stück Zeitgeschichte, Politik, wie sie sein könnte – keine Utopie, sondern Realität in der nahen Zukunft. Der Thriller ist gut aufgebaut mit den verschiedenen Charakteren, ist nicht sensationsheischend, sondern durchaus ruhig und rational, was nichts an der Thematik und deren Relevanz ändert. Ein guter Thriller über eine Welt, die wir im Prinzip schon haben, und gleichzeitig noch fürchten.
Leon Sachs (das Pseudonym des Autors und Journalisten Marc Leon Merten) ist gebürtiger Kölner, lebt in Bonn und arbeitet in seiner Heimatstadt. Sachs ist Mitglied im Syndikat, dem Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur. Wenn er sich nicht gerade rasante Thriller ausdenkt, steht er im Stadion des 1. FC Köln und feuert als treuer Fan seine Lieblingsmannschaft an. Nach „Der Zirkel“ nun die Fortsetzung. „Die Villa“ hat 365 Seiten und ist im Penguin Verlag am 30. August 2023 erschienen.
Bewertung: 8,1/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4