Mein Bruder heisst Robert und ist ein Idiot

Drama / Kunst

Mit „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ präsentierte Philip Gröning („Die Frau des Polizisten“, „Die große Stille“) den am heißesten diskutierten Wettbewerbs-Beitrag der Berlinale 2018. Kompromisslose Filmkunst über das Wesen der Zeit, über Philosophie, Leben, Sex und Tod, sowie jugendlicher Gewalt aus Langeweile. Eingebettet in die Wirren der Pubertät – und mit einer verstörenden Wendung. Seine Bilder zwischen Langsamkeit, Schönheit und Grausamkeit zeigen Widersprüche und provozieren Kontroversen. In den Hauptrollen spielen die Romanautorin Julia Zange (Buch: „Realitätsgewitter“) in ihrer ersten Kinorolle und Josef Mattes („Krimi.de“, „Silent Youth“). Vorsicht, das ist Kunst, die schmerzhaft lange dauert und die praktisch nur eine Kulisse kennt, in knapp drei Stunden. Ein Feld, eine Tankstelle und ein See…

Inhalt

Sommerhitze. Eine Tankstelle auf dem Land, Kornfelder, Wind und ferne Berge. Die Zwillinge Robert (Josef Mattes) und Elena (Julia Zange) liegen im Gras und bereiten sich auf Elenas Abiturarbeit in Philosophie vor, ein Vortrag vor der gesamten, kleinen Klasse, über das Thema Melodie. 48 Stunden lang sind die sommerliche Wiese, ein Wald, ein See ihr Universum. 48 Stunden ist die Tankstelle ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. 48 Stunden, sich von Kindheit und der Symbiose der Zwillingswelt zu lösen. Zwillingsspiele, Wetten, Gespräche über Philosophie. Und je mehr sie kämpfen, um voneinander loszukommen, desto mehr zieht es sie in ihre gemeinsame Welt. Als das Wochenende vorbei ist und die Sonne wieder über der Tankstelle aufgeht, ist nichts mehr, wie es vorher war. Zunächst gehen sie riskante Wetten ein, Robert braucht immer Bier und Elena lässt Ameisen über ihre nackten Beine laufen. An der Tankstelle provozieren sie die Mitarbeiter. Adolf (Stefan Konarske), der sie streng behandelt und Erich (Urs Jucker), der väterliches Verständnis für die beiden aufzubringen scheint. Doch die machen alles anders, als man es tun sollte. Sex und Gewalt spielen in dieser kurzen Zeit eine omnipräsente Rolle.

Kritik

Ein wirklich schwieriger Film, was zuallererst an der Akustik liegt. Leider ist der Ton in deutschen Filmen höchstens suboptimal, schwer zu verstehen, während die Musik dann zu deutlich durchdringt. Inhaltlich ist das in zwei bis drei Sätzen zusammenzufassen. Robert ist kein Idiot, Elena ein wenig naiv, dem Alter angemessen (wie jung sieht Julia Zange aus, die 1983 geboren ist und hier problemlos eine 18-jährige spielen kann?!). Die Frau muss man sich merken bzw. ihr könntet euch über ihre Romane informieren. Die Handlung ist mir schlicht zu amerikanisch. Nur Sex und Drama wäre okay, aber diese Entwicklung kennen wir aus US-amerikanischen Independentfilmen, das muss hier nicht kopiert werden.

Im Bonusmaterial befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Mein Bruder heisst Robert und ist ein Idiot: D 2018; Regie: Philip Gröning; Darsteller: Josef Mattes, Julia Zange, Urs Jucker, Stefan Konarske, Zita Aretz; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 172 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, 2.0; Untertitel: Englisch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©W-Film / Lighthouse Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 21. Juni 2019.

Bewertung: 7,6/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4