Mein Name ist Klitoris

Dokumentation / Weibliche Sexualität

„Mein Name ist Klitoris“ ist ein anderer, ein sehr ungewöhnlicher Film, der sich nicht nur einem der größten aller Geschlechtermythen annimmt, sondern mit erstaunlicher Offenherzigkeit unser Verhältnis zum Sexualleben im gesellschaftlichen Kontext kritisch beleuchtet. Er hinterfragt die durch eine fehlgeleitete Aufklärung verursachte Scham, welche sich zu sehr an einer als normal empfundenen, maskulinen Prägung orientiert. Eine Aufforderung an alle Frauen, sich neu zu entdecken und dabei mit ganzer Lust zu sich selbst zu finden. Die Regisseurinnen befragen junge Frauen, wie sie zu ihrer eigenen Sexualität stehen, wie es im Schulunterricht, wie es zuhause oder mit ihren Freunden war. Wie gehen sie mit Masturbation um, was sind die gesellschaftlichen Vorgaben, was darf frau?!

Inhalt

Die Klitoris, das unbekannte Wesen: Man(n) weiß, sie ist bei Frauen „irgendwo da unten”, aber wie es da genau aussieht, können zum Teil nicht mal ihre Trägerinnen genau sagen. Es tun sich oft Wissenslücken bei der eigenen Körperlichkeit auf – aus Scham, aus Unsicherheit oder aus der Grauzone gesellschaftlich tabuisierter Themen heraus. „Mein Name ist Klitoris“ ist nur den Auftakt zu einer Reise in das Lustzentrum des weiblichen Körpers, in dessen Verlauf sich die Hoffnung auf Erkenntnis breitmacht und etliche Vorurteile darauf harren, endlich über Bord geworfen zu werden… Eigentlich hätten wir das schon längst geschafft haben sollen, gerade in Westeuropa. Doch es gibt noch immer zu wenig Aufklärung, Gespräche mit Eltern sind schambehaftet, in Schule und Fernsehen geht es eher um die Jungs und Männer, bei denen die Erforschung des Körpers und Lustbefriedigung eine selbstverständliche Sache ist, bei Frauen eher nicht. Dabei hilft es Frauen ihren Körper besser kennenzulernen, nicht nur beim Liebesspiel, nicht nur mit dem PartnerIn. Es sind ca. 20 Jahre alte Frauen, die hier offen über bestimmte Themen im Zusammenhang mit der Klitoris, mit ihrer Sexualität sprechen.

Kritik

Ja, es braucht offensichtlich noch immer solche Dokumentationen. Frauen, die über Frauenthemen reden. Reden und Aufklärung sind immer gut. Es gibt andere Formate und Kurse, in denen Frauen Spiegel in die Hand gedrückt werden, damit sie ihren Körper „da unten“ besser kennenlernen. Es gibt noch viel zu tun, unter den Frauen, aber vor allem gesellschaftlich.

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer und Filmtipps.

Mein Name ist Klitoris (O: Mon nom est clitoris): Bel 2019; Regie: Lisa Billuart-Monet, Daphné Lebond; Darsteller: ; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 78 Minuten; Sprachen: Deutsch 2.0, Französisch 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Meteor Film. Veröffentlichung Verkauf: 10. Dezember 2021.

Bewertung: 7,6/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 4/4