Jugenddrama
„MID90s“ ist Jonah Hills Liebeserklärung an die 1990er-Jahre. Gedreht auf 16mm und mit einem Soundtrack von den Pixies bis zum Wu-Tang Clan, gelingt dem Hollywood-Star ein Nostalgietrip in eine Zeit, deren Mode und Popkultur heute Kult sind. Mit an Board die jungen Profiskater Na-kel Smith und Olan Prenatt. Das alles macht „MID90s“, vergleichbar zum Klassiker „Kids“ (nur ohne allzu viel Sex), zu einem Film wie ein Lebensgefühl in einer unzähmbaren Subkultur. „Mid 90s“ landete in den Top 10 der US-Kinocharts, wo Jonah Hill mit seinem Erstlingswerk die Kritiker in Staunen versetzte. Es ist ein trauriges Bild einer US-amerikanischen Generation oder Schicht, die ihre Jugend verschwendete und sich in sich selbst verlor. Drogen, Alkohol und erster Sex, Hauptsache Zusammengehörigkeitsgefühl. Renitente Kinder, kurz vor und in der Pubertät.
Inhalt
Jonah Hills („The Wolf of Wall Street“, „21 Jump Street“) Regiedebüt ist eine Zeitreise mitten in die 1990er. Eine Zeit, in der Skateboarden sportliche Konventionen sprengte und man mit Mixtapes (!) Mädels beeindrucken konnte. Stevie ist 13 und wächst unter schwierigen Verhältnissen in Los Angeles auf. Seine Tage verbringt er mit „Street Fighter II“ zocken und heimlich die CD-Sammlung seines großen Bruders rauf und runter hören. Er verprügelt ihn allerdings ganz gerne mal. Als er anfängt, mit den Jungs vom Local Skateshop abzuhängen, öffnet sich ihm eine völlig neue Welt: Skaten an verbotenen Plätzen, Abhauen vor der Polizei, Hauspartys und natürlich Girls. Befreit aus der Umklammerung seiner alleinerziehenden Mutter und den Prügeln seines Bruders, fühlt sich Stevie unbesiegbar – bis er merkt, dass auch seine Idole auf die Schnauze fliegen können. Und das nicht nur beim Skaten. Es kommt alles zu früh für ihn und er droht daran zu zerbrechen, den falschen Idealen hinterher zu laufen. Kann seine Mutter oder irgendwer anders ihn retten, oder merkt er selbst, welchen Weg er beschreitet?
Kritik
Ganz schön deprimierend. Gut, ein Skateboard hatte ich auch, was ich leider fast nie nutzte, aber sonst, sah in den USA so die Jugend und Kindheit der unteren Schicht aus? Da ist Deutschland doch deutlich privilegierter, damals und hoffentlich auch heute noch größtenteils, wobei wir uns immer mehr in die falsche Richtung wenden… Mit viel Liebe zum Detail gemachter Film, mit einem tollen Soundtrack und guten jungen DarstellerInnen.
In den Extras befinden sich der Trailer und Filmtipps.
Mid 90s: USA 2018; Regie: Jonah Hill; Darsteller: Lucas Hedges, Sunny Suljic, Katherine Waterston, Na-kel Smith, Olan Prenatt; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 85 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,33:1 (4:3); Vertrieb: ©MAF+ Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 12. April 2019.
Bewertung: 7,5/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4