Sci-Fi-Thriller
Klimawandel, Social-Media-Wahnsinn und kommerzieller Gigantismus: Naomi Alderman nimmt die LeserInnen in „The Future“ mit auf eine Tour de Force durch die nahe Zukunft. Wie könnte unsere Zukunft aussehen, die nahe. Man braucht kein Prophet zu sein, dass das was wir in dem Roman „The Future“ lesen durchaus Realität werden könnte. Internetkonzerne übernehmen einen Großteil unserer Kommunikation, unseres Tagesablaufs, unseres Lebens, weil wir es so wollen?! Doch wie konnte es so weit kommen, was ist daran schädlich und wie steht es um unseren Planeten? Eine Journalistin, ein Internet-Freak, eine einflussreiche Managerin und drei CEOs der größten und wichtigsten Firmen stehen im Mittelpunkt des Thrillers, der perfekt aufgebaut ist, rein optisch und von den biblischen Einspielungen her kongenial wirkt und der am Ende doch zumindest zu überzeugen vermag.
Inhalt
Amerika in der nahen Zukunft. Im Silicon Valley werden geheime Pläne geschmiedet: Martha Einkorn ist die Assistentin der Geschäftsleitung von Fantail, dem einflussreichsten Social-Media-Unternehmen der Welt. Sedlah ist unglücklich mit dem Besitzer des erfolgreichen Online-Händlers Anvil verheiratet. Albert gründete einst Medlar, die größte Tech-Firma der USA, bevor er ausgebootet wurde, und Badger ist das queere Kind von Medlars neuer Geschäftsführerin. Sie alle haben mit ihren CEOs noch eine Rechnung offen. Sie alle sehen, wie Städte überschwemmt werden, Waldbrände ganze Landstriche vernichten und Menschen verhungern, während ihre Chefs, Ehepartner und Eltern unbekümmert dem Luxus frönen. Martha, Sedlah, Albert und Badger sind sich einig: Die CEOs müssen weg! Doch dann lernt Martha die Journalistin Zhen kennen – und verliebt sich. Können die paar – einflussreichen – Menschen die Welt verändern, indem sie zu extremen Veränderungen greifen? Ist die Welt zu retten, indem man den Menschen durch Veränderungen die Augen öffnet?
Kritik
Die CEOs der drei größten Unternehmen der Erde werden zum Wohl der Menschheit unschädlich gemacht. Dabei gerät eine junge Journalistin ins Fadenkreuz der Verschwörer. Das erfahren wir allerdings erst sehr spät und eigentlich spoilert man damit viel zu sehr, denn es schmälert die fantastische Idee, die wir über 450 Seiten lang lesen dürfen, bis hin zur Auflösung. Ein richtig gut geschriebener Roman mit einer zudem gut geschilderten Liebesgeschichte. Unbedingte Empfehlung.
Naomi Alderman ist in London aufgewachsen und studierte in Oxford und an der University of East Anglia. Für ihren Roman »Die Gabe« wurde sie mit dem Women’s Prize for Fiction ausgezeichnet. »Die Gabe«, für Amazon Prime spektakulär als Serie verfilmt, wurde außerdem von der »New York Times«, der »Washington Post« und der »Los Angeles Times« zum Roman des Jahres gekürt, sowie von Barack Obama und Bill Gates persönlich empfohlen. Naomi Alderman ist Mitglied der Royal Society of Literature, ihre Werke wurden in über fünfunddreißig Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt in London. „The Future“ wurde von Barbara Ostrop übersetzt, hat 542 Seiten und ist am 15. November 2023 im Heyne Verlag erschienen.
Bewertung: 8,2/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4