Nicht ganz koscher

Dramödie

Ein Roadtrip durch den Sinai, wie er absurder nicht sein kann: „Nicht ganz koscher – Eine göttliche Komödie“ ist eine Culture-Clash-Komödie mit großartigen Wüstenaufnahmen, feinem Humor und einer Botschaft für ein friedvolles Miteinander. – jetzt im Heimkino. Der Film hat nicht nur den Bayerischen Filmpreis gewonnen, er ist zudem mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet worden – als Religionsverständigung, in der Araber bzw. Muslime den Juden helfen und sie unterstützen. Was als Heiratsvermittlung in Israel beginnt mit einem Juden, der aus den USA zurückgekehrt ist, wandelt sich zum Roadtrip und zur Selbstfindung. Der Versuch eine jüdische Gemeinde in Ägypten zu retten, verläuft sich ein orthodoxer Jude völlig und ist von einem Berber abhängig, der sein Leben retten soll. Eine Freundschaft nimmt ihren Lauf.

Inhalt

In die Wüste geschickt hat sich Ben (Luzer Twersky) glatt selbst. Um den Verkuppelungsversuchen seiner Familie zu entgehen, bietet sich der ultraorthodoxe Jude aus Brooklyn kurzerhand an, nach Alexandria zu fliegen, um die eins größte jüdische Gemeinde der Welt zu retten. Die braucht nämlich dringend den zehnten Mann, um das anstehende Pessachfest zu feiern, ansonsten wird sie aufgelöst und ihr Besitztum fällt dem ägyptischen Staat anheim. Zu dumm nur, dass Ben seinen Flug verpasst und sich allzu leichtsinnig für den Landweg entscheidet. Als er mitten in der Wüste Sinai, demokratisch entschieden, aus dem Bus fliegt, ist Adel (Haitham Omari), ein mürrischer Beduine auf der Suche nach seinem entlaufenen Kamel, seine letzte Hoffnung. Vorwärts geht es für beide Männer nur gemeinsam, aber wie vereint man 613 jüdische Glaubensregeln mit den archaischen Gesetzen der Wüste? Als auch noch das Auto den Geist aufgibt, geht es bald nicht mehr nur ums gemeinsame Essen, sondern ums nackte Überleben… Wasser wäre ein Traum, die rechtzeitige Ankunft in Alexandria wird immer mehr zur Utopie.

Kritik

Filme über den Zweiten Weltkrieg und die Religions- bzw. Völkerverständigung kommen immer gut an. Vor allem erhalten sie eine Filmförderung. Das kann auf Dauer ganz schön anstrengend werden, wenngleich der Film gut gemacht ist und humorvoll das Thema behandelt. Tanzen an einem Wasserloch scheint keine gute Idee zu sein…

Im Bonusmaterial befinden sich die Audiodeskription sowie der Trailer und Filmtipps.

Nicht ganz koscher (O: No Name Restaurant): D 2022; Regie: Stefan Sarazin / Peter Keller; Darsteller: Luzer Twerski, Haitham Omari; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 116 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Alpenrepublik Filmverleih / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 20. Januar 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4