Oscar de Muriel – Die Todesfee der Grindlay Street

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Mythischer, historischer Kriminalroman

Ein Kriminalroman, der gleich mehrere bekannte historische Elemente miteinander verwebt. Der Mexikaner Oscar de Muriel lebt in England und hat einen typisch britischen Roman geschrieben. In seiner Reihe über die ungleichen Ermittler Frey & McGray folgt nun schon der dritte Teil. „Die Schatten von Edinburgh“ spielt zunächst in London zu Zeiten von Jack the Ripper Ende des 19. Jahrhunderts, wechselt dann aber den Schauplatz und zieht ins kalte und regnerische Edinburgh. Vorurteile des englischen Ermittlers gegenüber den Schotten und andersherum das Verhalten seines Kollegen erzeugen ein humorvolles Kabbeln zwischen den Beiden, die nun selbst einem Serienmörder hinterherlaufen, der den Toten die Gedärme herauszieht. Die Fortsetzung „Der Fluch von Pendle Hill“ ist deutlich ernster geraten und hat Hexen als Sujet. Das Duo Frey & McGray arbeitet wieder zusammen, doch diesmal wird es heikel. Es geht um die Schwester von Nine-Nails, um Flüche und Zaubersprüche und bald um das nackte Überleben der Ermittler, die dennoch nicht aufstecken. In „Die Todesfee der Grindlay Street“ ist die Thematik in der Theater- und Künstlerwelt angesiedelt. Ein bestimmtes Stück könnte bald wieder aufgeführt werden, der Schrei der Todesfee kündigt Tote an…

Inhalt

Die Todesfee der Grindlay Street von Oscar Muriel

London 1889. Nach der Aufführung von „Macbeth“ wird eine mit Blut geschriebene Botschaft aufgefunden: In Edinburgh, der nächsten Station der berühmten Theatertruppe, soll jemand grausam zu Tode kommen. Der Fall ruft die Inspectors Ian Frey und Adolphus McGray auf den Plan. Während der vernünftige Engländer Frey die düstere Ankündigung für reine Publicity hält, ist McGray von einem übernatürlichen Phänomen überzeugt, da Besucher eine „Todesfee“ vor dem Theater gesehen haben wollen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn was auch immer dahintersteckt – in der Premierennacht in der Grindlay Street soll der Tod die Hauptrolle spielen. Die Kommissare finden stärker zueinander, erkennen die Stärken des jeweils anderen und mischen sich unter die Welt der Künstler, die illustre Namen wie Bram Stoker, Oscar Wilde oder Sir Henry Irving sowie Dame Ellen Terry haben. Doch wer spielt hier falsch, bei den vielen Akteuren in und um das Theater herum. Ein diffiziler Fall, zumal die Polizisten von ihrem Chef in ihrer Arbeit behindert werden und einen eventuellen Mordfall verhindern wollen. Am Premierenarbeit wird der Fall aufgeklärt, mit oder ohne Happy End, was auch immer das sein könnte…

Kritik

Der dritte Fall ist nicht unbedingt der beste der Reihe. Zwar sind die Originalfiguren wohl sehr realistisch dargestellt und deren Leben tatsächlich nachgezeichnet worden, doch die Inspectors allein machen es diesmal aus, den Krimi auf ein höheres Level zu heben. Der Story fehlt etwas, was vielleicht auch an den literarischen Spielereien des Autors liegen mag.

Oscar de Muriel wurde in Mexico City geboren und zog nach England, um seinen Doktor zu machen. Er ist Chemiker, Übersetzer und Violinist und lebt und arbeitet heute in Manchester. „Die Schatten von Edinburgh“ ist sein erster Roman, „Der Fluch von Pendle Hill“ die Fortsetzung. Teil drei „Die Todesfee der Grindlay Strett“ heißt im Original „A Mask of Shadows“, wurde von Peter Beyer übersetzt, hat 574 Seiten und ist im Goldmann Verlag am 17. Dezember erschienen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4