Krimidrama
Mit feinem Gespür erzählt Sadie Jones davon, wie schwer es ist, den Verlockungen des Geldes zu widerstehen – soghaft und atemberaubend spannend. „Die Skrupellosen“ ist ein beängstigender Roman über die zerstörerische Kraft von Geld und Macht; so spannend und beklemmend wie die Bücher von Ian McEwan.“ The New York Times Book Review. Ein Roman über ein Paar, das in Frankreich Urlaub macht. Bea besucht mit Dan, ihrem Ehemann, ihren Bruder Alex bei dessen Hotel, oder was mal eines werden soll. Dort treffen bald ihre Eltern ein, zu denen sie ein sehr angespanntes Verhältnis hegt. Ihr Vater ist sehr reich als Finanzhai, ihre Mutter hat Unaussprechliches getan. Bald darauf stirbt ihr Bruder. Es war Mord, wie der Covertext erklärt, was die LeserInnen aber erst nach ca. 200 Seiten erfahren. Wird der Mord aufgeklärt? Was macht das Paar, wie geht es innerhalb der Familie weiter? Und woher kommt der Titel? Das lässt mich perplex zurück…
Inhalt
Dan ahnt nicht, wie millionenschwer die Familie seiner Frau Bea ist. Das junge Paar lebt bescheiden in einem kleinen Apartment in London. Um der Enge zu entfliehen, nehmen sich die beiden eine Auszeit. Mutig, ihre Jobs ruhen zu lassen oder aufzugeben. Ihre Reise durch Europa führt sie zuerst zu Beas Bruder nach Burgund. Gerade bei Alex angekommen, kündigen sich zu Beas Entsetzen die Eltern Adamson zu einem Überraschungsbesuch an. Plötzlich wird Dan klar, dass er ein ganz anderes Leben führen könnte – warum nur distanziert sich Bea so sehr von ihrer Familie und deren Reichtum? Kann man das nicht ändern und zumindest einen kleinen Teil des Vermögens ihres Treuhandkontos verwenden, um ein bessers Leben führen zu können? Als ein Mord geschieht, bricht das jahrelange Schweigen auf, und weder Bea noch Dan können der Wahrheit mit ihren furchtbaren Konsequenzen entfliehen. Wer hat Alex getötet, warum ermittelt die Polizei so langsam und befragt die Familie immer wieder? Langsam kommen Geheimnisse ans Tageslicht, doch letztlich gehen Dan und Bea wieder zurück zum Hotel, um endlich Klarheit zu erhalten, nicht nur über den Mord, sondern vor allem über ihre Zukunft und die Möglichkeiten, die Geld bieten kann, warum Bea ohne das Vermögen ihrer Eltern glücklich werden möchte…
Kritik
Der Titel macht mich fassungslos, war er doch ein Hauptgrund, das Buch lesen zu wollen. Entweder holen wir die Moralkeule heraus, die traurig in der Vergangenheit stochert und unseren Kapitalismus kritisiert, oder wir konzentrieren uns auf den englischen Titel „The Snakes“, auch nicht besser, aber beliebig. Das Ende ist schrecklich, zeigt die Bedeutungslosigkeit von allem, was zuvor geschah…
Sadie Jones, 1967 in London geboren, arbeitete als Drehbuchautorin, unter anderem für die BBC. 2005 verfilmte John Irvin ihr Drehbuch »The Fine Art of Love« mit Jacqueline Bisset in der Hauptrolle. Ihr preisgekröntes Debüt »Der Außenseiter« (2008) wurde in Großbritannien auf Anhieb ein Nr.-1-Bestseller und war auch im deutschsprachigen Raum ein großer Erfolg. »Die Skrupellosen« ist ihr fünfter Roman, der Kritiker wie Leser begeisterte. „Die Skrupellosen“ (O: „The Snakes“) wurde von Wiebke Kuhn übersetzt, hat 460 Seiten und ist am 10. Mai 2021 im Penguin Verlag erschienen.
Bewertung: 7,7/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4