Stephen King – Holly

Thriller

Über Stephen King gibt es nicht mehr viel zu sagen oder zu bewerten, ein jeder kennt mindestens ein paar seiner Werke, ob als Buch oder Film. Der Meister des Mysteriösen, Übersinnlichen und des Thrillers. Unglaubliche viele Bücher hat Stephen King schon geschrieben, zuletzt „Später“, ein eher ungewöhnlich kurzes Werk gemessen an seinen letzten Büchern, erschienen. Im vorletzten Jahr hat er „Billy Summers“ veröffentlicht, mit gut 700 Seiten wieder ein echter King. Neulich „Fairy Tale“ ein Buch über einen Jugendlichen, der durch eine Treppe in eine andere vordringt. Dort wird er ein fantastisches Abenteuer erleben, mit vielen Gefahren und Menschen, die dem Untergang gegenüberstehen. Der neue Thriller „Holly“ hat nicht Übersinnliches, sondern beschäftigt sich mit Menschen, die Menschenfleisch als Serum betrachten, als Jungbrunnen. Dafür müssen sie letztlich Menschen töten, um sie zu verspeisen.

Inhalt

Privatermittlerin Holly Gibney steckt in einer Lebenskrise, da erhält sie einen Anruf: »Meine Tochter Bonnie ist vor drei Wochen verschwunden, und die Polizei unternimmt nichts.« Ihre Nachforschungen führen Holly zu einer weit zurückreichenden Liste ungelöster Vermisstenfälle. Alle spielen im Umfeld eines inzwischen emeritierten Ernährungswissenschaftlers mit dem Spitznamen »Mr. Meat«. Holly hat schon gegen grausame Gegner bestanden, aber hier begegnet sie dem schlimmsten aller Ungeheuer: dem Menschen in seinem Wahn. Ein alter Mann und seine Frau, beides Professoren, töten Menschen, um sich an ihren Innereien zu laben, um einen Jungbrunnen zu finden. Holly und ihre Mitstreiter, die alle selbst gerade ziemlich beschäftigt sind, recherchieren oder werden zu Literaten, können sich ihr eigenes Glück aufbauen. Währenddessen findet Holly heraus, dass der Vermisstenfall der Bonnie Dahl weit größer ist, als es zunächst scheint. Gibt es einen Serienkiller, wer kann es gewesen sein, wann kommt Holly zu dem Schluss, den die LeserInnen längst gewinnen konnten? Kein schwieriges Werk, sondern ein Spannungsaufbau, der gelingt.

Kritik

Corona hat uns zurück. Der Roman ist in der Zeit entstanden, natürlich hat er Elemente des Zeitraums – dass das kritisiert wird ist albern. Ein spannendes Werk in dem eine Frau zur One-Woman-Show wird, warum ist zumindest teilweise ihr Geheimnis. Funktionieren tut es natürlich – der Autor zitiert ein bisschen zu häufig. Aber die Menschen können schreckliche Dinge vollbringen, leider.

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen. „Holly“ wurde von Bernhard Kleinschmidt aus dem amerikanischen Englisch übersetzt, hat 640 Seiten und ist im Heyne Verlag am 20. September 2023 erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4