Stephen King – Später

Mysterythriller

Über Stephen King gibt es nicht mehr viel zu sagen oder zu bewerten, ein jeder kennt mindestens ein paar seiner Werke, ob als Buch oder Film. Der Meister des Mysteriösen, Übersinnlichen und des Thrillers. Unglaubliche viele Bücher hat Stephen King schon geschrieben, jetzt ist im März das Hardcover zu „Später“, ein eher ungewöhnlich kurzes Werk gemessen an seinen letzten Büchern, erschienen. Ein junger Mann beschreibt sein Leben, erklärt seine Herangehensweise, seine Fähigkeiten und warum Später, eines seiner meist verwendeten Wörter ist. Es ist eine Horrorgeschichte, wie er mehrfach betont, wenn er mit der Leserschaft redet. Ein Kind kann Tote sehen und mit ihnen reden. Das macht ihm zunächst Angst, später verwendet er das zu seinem oder dem Vorteil anderer, denn die Geister der Toten müssen ihm auf Fragen wahrheitsgemäß antworten. Tia, seine Mutter, würde die Gabe gerne vergessen, Tias Freundin und bald Ex Liz, nutzt sie…

Inhalt

Später von Stephen King

Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft nachdem der Börsencrash 2008 ihr sehr zugesetzt hatte, da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet – wäre da nicht Jamies Gabe … Jamie, Tia und ihre Partnerin Liz fahren zu dessen Grundstück und Tia lässt Jamie den Autoren befragen, wie dessen Romangeschichte hätte enden sollen. Mit den Antworten verfasst Tia selbst den letzten Roman, der zu einem großen Erfolg wird. Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod. Während Jamie lieber Abstand von den Toten nimmt und sie zwar sieht und grüßt, sind es eher die Erwachsenen, die ihn auffordern seine Gabe zu nutzen. Liz, eine Polizistin, will unbedingt einen Bombenleger das letzte Geheimnis entlocken, das wo eine Bombe platziert ist. Der kleine Jamie wächst heran und muss bald feststellen, dass es Nachteile seiner Gabe gibt, schmerzhafte und bedrückende.

Kritik

Der Protagonist erklärt uns sein Leben, nun im Alter von fast Mitte 20. Mit neun Jahren begann seine Gabe, mit 15 wurde ihr Höhepunkt in mehrfacher Hinsicht erreicht. Wie immer lesen sie Stephen Kings Romane sehr gut. Die 300 Seiten möchte man fast in einem Rutsch durchschmökern. Ein sympathisch naiver Protagonist, eine gute Geschichte voller Liebe und Drama. Unaufgeregt und dennoch packend wird hier eine Atmosphäre geschaffen, die die meisten LeserInnen überzeugen dürfte. 

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen. „Später“ heißt im Original „Later“, wurde von Bernhard Kleinschmidt aus dem amerikanischen Englisch übersetzt, hat 304 Seiten und ist im Heyne Verlag am 15. März 2021 erschienen.

Bewertung: 8,1/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4