The Nightingale

Rachewestern

Inspiriert von historisch verbürgten Ereignissen hat Jennifer Kent, die Regisseurin des modernen Kult-Klassikers „The Babadook“, einen beeindruckenden und aufwändig inszenierten Rachewestern geschaffen, der sein Publikum sprachlos zurücklässt. An der Seite der grandios spielenden Aisling Franciosi („The Fall“, „Game of Thrones“) ist Sam Claflin („Ein ganzes halbes Jahr“, „3 Engel für Charlie“) in einer Hauptrolle zu sehen. Die Briten erobern Australien, die Gefängniskolonie. Hier kommen die Härtesten der Harten und die VerbrecherInnen. Die Protagonistin ist Irin, ihr künftiger Begleiter ein Aborigine. Für die Europäer sind das Untermenschen, der systematisch getötet werden, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Einer der realistischsten Filme und damit bisweilen unglaublich hart, manchmal schwer zu ertragen.

Inhalt

Tasmanien 1825: Für die junge irische Gefangene Clare (Aisling Franciosi) ist das Leben in der australischen Strafkolonie die Hölle. Als Leibeigene von Leutnant Hawkins (Sam Claflin) ist sie permanentem Missbrauch ausgesetzt und muss schließlich sogar mitansehen, wie ihre Familie grausam ermordet wird, während sie vergewaltigt wird. Drei Soldaten, unter anderem Hawkins, sind dafür verantwortlich. Getrieben von ihrem Wunsch nach Vergeltung, will sie ihre Peiniger zur Strecke zu bringen. Unterstützt wird Clare dabei von einem einheimischen Fährtenleser, mit dem sie das Schicksal der Entrechteten und ihren Durst nach Rache teilt. Sie nennt ihn Boy (Baykali Ganambarr) und geht ungerecht und herablassend mit ihm zunächst um, bis er ihr das Leben rettet. Gemeinsam verfolgen sie die Soldaten auf deren Weg in die nächste Stadt, wo der berufliche Aufstieg von Hawkins beginnen soll. Doch der ist getrieben und behandelt alle Menschen, die ihm über den Weg laufen schlecht – Mord ist für ihn immer eine Option. Sein Begleiter (Damon Herriman) findet ebenfalls Gefallen daran, Menschen zu demütigen und schlimmeres mit ihnen anzustellen. Ein Menschenleben zählt nichts. Wird Clare die Kraft haben, sich gegen ihre Peiniger zur Wehr zu setzen, sobald sie ihnen gegenübersteht?

Kritik

Ein historischer Film über die Zustände in Tasmanien, als die Briten die Herrschaft dort übernommen haben. Mit unglaublicher Härte und Kälte agieren die Menschen, selbst die Protagonistin, aus verständlichen Gründen, bisweilen. Wie menschenverachtend können wir Menschen sein. Völlig zurecht erst ab 18 Jahren freigegeben.

Die Extras bestehen aus dem Making of, einer Erklärung des Films mit Interviews von Cast & Crew sowie dem Trailer und Filmtipps.

The Nightingale: Aus 2018; Regie: Jennifer Kent; Darsteller: Aisling Franciosi, Sam Claflin, Baykali Ganambarr, Damon Herriman, Michael Sheasby, Charlie Jampijinpa Brown; FSK: ab 18 Jahren; Dauer: 136 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,37:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 25. Juni 2020.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4