The Secrets we keep

Drama / Psycho-Thriller

Wieder so ein Film, der ins Kino hätte kommen sollen, Corona hat ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht – statt im Dezember im Kino, jetzt als Heimvideo. Virtuos inszeniert, packend, vielschichtig! „The Secrets we keep – Schatten der Vergangenheit“ ist ein komplexer, dramatischer Thriller, der den Zuschauer einfallsreich vor die Frage stellt, wem er in einem Geflecht von Unwahrheit und Täuschung glauben soll. Noomi Rapace (“Prometheus – Dunkle Zeichen”, „Sherlock Holmes – Spiel im Schatten“, “Millennium“-Trilogie) und Joel Kinnaman („Suicide Squad“, „Robocop“, „Verblendung“) sind in den Hauptrollen zu sehen. Die beiden schwedisch-stämmigen Hauptdarsteller, die bereits zusammen die Schule besuchten, brillieren mit außergewöhnlicher schauspielerischer Intensität unter der Regie von Yuval Adler, dessen Spielfilmdebüt „Bethlehem – Wenn der Feind dein bester Freund ist“ beim Filmfestival Venedig ausgezeichnet wurde.

Inhalt

Maja (Noomi Rapace) hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem Mann Lewis (Chris Messina) ein neues Leben in einem amerikanischen Vorort aufgebaut. Ihre Vergangenheit in Europa (Rumänien, als Zigeunerin) versucht sie zu vergessen und hat diese auch ihrem Mann bislang verheimlicht. Während eines Ausflugs mit ihrem Sohn lässt die zufällige Begegnung mit einem Fremden (Joel Kinnaman) jedoch die Erinnerung an die erlebten Gräuel unvermittelt wiederaufkommen. Maja ist überzeugt, in dem Fremden ihren früheren Peiniger wiederzuerkennen und beschließt kurzerhand, Rache zu üben für das, was er ihr und ihrer Familie angetan hat. Sie entführt den Mann und hält ihn im Keller ihres Hauses gefangen, um ihn zu einem Geständnis zu zwingen. Seinen Unschuldsbeteuerungen schenkt sie keinen Glauben. Sie meint zu wissen, dass er Deutscher und nicht Schweizer ist, dass er ihre Familie und sie zusammen mit anderen misshandelt, vergewaltigt und schließlich ermordet hat, wobei sie keine Erinnerung mehr daran hat, warum gerade sie überleben konnte.

Kritik

Menschliche Schwächen und die Kunst des Betrugs, des Lügens. Wem glauben wir als ZuschauerInnen? Dem Opfer, das meint ihren Peiniger entdeckt zu haben. Dem Opfer, das zur Täterin wird, die einen eventuell Unschuldigen entführt, misshandelt und ihn Leiden lässt? Die Auflösung ist gleichermaßen zutiefst menschlich, als auch abzulehnen, vom humanistischen Standpunkt aus. Der Film hat schon Ähnlichkeit mit „Der Tod und das Mädchen“, in dem Sigourney Weaver und Ben Kingsley brillierten.

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.  

The Secrets we keep – Schatten der Vergangenheit: USA 2020; Regie: Yuval Adler; Darsteller: Noomi Rapace, Joel Kinnaman, Chris Messina, Amy Seimetz; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 94 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©LEONINE Studios. Veröffentlichung Verkauf: 10. September 2021.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4