Drama
In der brillanten und hochspannenden Literarturverfilmung „Wakefield – Dein Leben ohne Dich“ nach E.L. Doctorow, zeigt Hollywoodstar Bryan Cranston („Breaking Bad“, Mein Bester & ich“) eine der besten Leistungen seiner Karriere, an seiner Seite glänzt Jennifer Garner („Juno“, Elektra“). Ein Film über einen Mann, der von heute auf morgen beschließt zu verschwinden und das Leben seiner Familie nur noch zu beobachten. Nicht nur für ein paar Tage, sondern für Wochen und Monate, gar Jahre? Ein ziemlich ruhiger Film, der einem nachhaltig im Gedächtnis bleibt, eine typisch männliche Geschichte, denn Frauen würden das wohl weit weniger machen können. Der Protagonist hingegen verzichtet auf sein luxuriöses Leben, auf die Familie, auf die Liebe, auf soziale Kontakte. Er lebt zurückgezogen über einer Garage und seine größte Freude ist es, seiner Familie zuzusehen und sich über die Wohlstandsgesellschaft lustig zu machen, die ihn mit den Lebensmittelabfällen im Müll versorgt.
Inhalt
Howard Wakefield (Bryan Cranston), ein sehr erfolgreicher New Yorker Prozessanwalt, ist wie jeden Abend in einem überfüllten Zug auf dem Weg zurück in die Vorstadt zu seiner Familie, als er eine radikale Entscheidung trifft. Als der Strom ausfällt und er zu Fuß zurückkehren müsste, trifft er eine unüberlegte und nicht zeitlich logische Entscheidung. Er kehrt nicht ins traute Heim zurück, sondern versteckt sich auf dem Dachboden über der Garage, um fortan seine attraktive Ehefrau (Jennifer Garner) und die halbwüchsigen Zwillinge mit dem Fernglas zu beobachten und über sein bisheriges Leben zu räsonieren. Doch was als kurioser Abstecher vom Alltag beginnt, mutiert schon bald zu einem kompromisslosen Hinterfragen von Wakefields Karriere, seiner Ehe und seinem Familienleben. Eine mögliche Rückkehr scheint dabei in immer weitere Ferne zu rücken. Ist sie irgendwann überhaupt noch möglich? Was sollte er sagen, warum er weg war? Warum er seine Töchter und seine Frau im Stich gelassen hat? Stattdessen lässt er sich auf ein neues Leben ein, hinterfragt sich selbst aber immer noch zu wenig und beobachtet lediglich, wie seine Familie reagiert.
Kritik
Psychologisch spannend. Könntet ihr das auch? Völlig abschließen mit eurem bisherigen Leben und nur noch Beobachter des bisherigen ohne Dich zu sein? Eine verlockende Vorstellung, wenngleich eine sehr traurige. Kein aktives Eingreifen, keine eigene Freude mehr, so viele Entbehrungen. Und wofür? Ist es eine Aufgabe oder eine Flucht vor dem Leben, mit dem man bislang unzufrieden gewesen ist, aus welchen Gründen auch immer?
Das Bonusmaterial besteht aus Interviews mit Cast & Crew, der B-Roll, einer Bildergalerie sowie dem Trailer und Filmtipps.
Wakefield – Dein Leben ohne Dich: USA 2016; Regie: Robin Swicord; Darsteller: Bryan Cranston, Jennifer Garner, Jason O’Mara, Beverly D’Angelo; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 108 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©New KSM. Veröffentlichung Verkauf: 29. August 2019.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4