Wir sind doch Schwestern

Literaturverfilmung / Drama

Nach dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Anne Gesthuysen (ehemalige ARD Morgenmagazin-Moderatorin) wird nun „Wir sind doch Schwestern“ als Heimvideo veröffentlicht. Die TV-Ausstrahlung zur Primetime fand am 22.12.2018 um 20.15 Uhr im Ersten statt. Das Drehbuch stammt von der mehrfach ausgezeichneten Heide Schwochow (Bambi 2014 für „Bornholmer Straße“, Grimme-Preis 2015 für „Bornholmer Straße“ und 2018 für „Landgericht“). Nun wird der Film als Heimvideo angeboten, ein Filmerlebnis für alle die die Zeiten miterlebt haben, aber auch für jene, die die Geschichte nur aus Erzählungen und Filmen kennen. Inhaltlich ist das gut gemacht, optisch meist ebenfalls, wenngleich hier etwas mehr auf die Charaktere eingegangen hätte werden sollen. Ein ganzes Leben in Rückblicken…

Inhalt

Was tun, wenn die eine Schwester 100 wird, mit der die andere seit vier Jahrzehnten nicht gesprochen hat? Für die 98-jährige Martha ist die Sache klar: Sie lässt die Jubilarin Hiltrud gegen deren Willen bei der “kleinen” Betty vorfahren, immerhin auch schon 84, um die zerstrittenen Schwestern endlich zu versöhnen. Das letzte Mal sahen sich die drei vor Gericht – über 40 Jahre ist der Prozess gegen den CDU-Politiker Heinrich Verhoeven nun her. Verhoeven, angeklagt wegen Ehebruch mit seiner Haushälterin Betty, wurde nur aufgrund der Falschaussagen von Hiltrud und Martha freigesprochen. Für die kleine Schwester unter Eid lügen zu müssen – ein rotes Tuch für Hiltrud, die seither mit Betty nie wieder ein Wort gewechselt hat. Doch die alten Damen müssen erkennen, dass jede ihre eigene Wahrheit hat. Alle drei erlebten zwei Weltkriege, verloren und verließen Männer und waren nicht frei von falscher Moral. Und schlimmer noch – alle verbindet eine schwere Schuld. Doch es zeigt sich, dass es für Bedauern nie zu spät ist. Vor allem wenn man solche Schwestern hat, die fest entschlossen sind, auch den nächsten 100. Geburtstag gemeinsam zu feiern!

Kritik

Sehenswert. Ein guter Film über deutsche Geschichte und die Folgen für das Individuum. Anne Gesthuysen hat hier einen wirklich guten Roman veröffentlicht, der sich leicht verfilmen ließ. Anspruchsvolles Fernsehen für die ganze Familie. Für alle, die mit der Situation bekannt sind, die selbst nachforschen.

Im Bonusmaterial gibt es Filmtipps.

Wir sind doch Schwestern: D 2018; Regie: Till Endemann; Darsteller: Jutta Speidel, Gertrud Roll, Hildegard Schmahl, Benjamin Sadler, Gudrun Ritter; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 90 Minuten; Sprachen: Deutsch 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Studio Hamburg Enterprises. Veröffentlichung Verkauf: 8. Februar 2019.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4