Ann-Kristin Gelder – 21 Tage

Psychothriller

Jugendsünden können einen doch leider immer wieder einholen. Die Protagonistin in „21 Tage“ erhält per E-Mail eine Erinnerung an ihre schrecklichste Tat in ihrer Jugendclique vor deutlich über einem Jahrzehnt. Jemand scheint sich für damals rächen zu wollen, mit denselben Mitteln, die sie damals angewendet hat. Es funktioniert – der Psychothriller nimmt seinen Lauf. Eine Frau wird verrückt, oder zumindest fühlt sie sich überall beobachtet, es passieren seltsame Dinge und so verstört sie zudem alle in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Jemand scheint Zugriff auf ihre Wohnung zu haben, auf ihr Konto, auf ihre Passwörter und damit auch auf ihr Handy. Es wird gefährlich oder will da nur jemand ein grausames Spiel mit ihr spielen? In 21 Tagen spätestens wird sie ihre Antwort erhalten, wenn sie noch so lange leben darf…

Inhalt

21 Tage von Ann-Kristin Gelder

Jahrelang wähnte Louisa sich in Sicherheit. Die Erinnerung an das dunkelste Kapitel ihrer Vergangenheit war beinahe verblasst. Damals hatte sie im Alter von 16 Jahren und mit ihren Freunden eine Mitschülerin fies gemobbt, hinters Licht geführt, was zu einer Katastrophe führte. Doch dann erhält sie eine verstörende Mail. Im Betreff ein Countdown: »Noch 21 Tage«. Der Inhalt, eine Horrorgeschichte. Sie beschreibt Louisas eigenen Tod. Eine dumpfe Beklommenheit ergreift von ihr Besitz. Plötzlich fühlt Louisa sich beobachtet, verfolgt, kämpft gegen ihre wachsende Angst. Und dann lässt eine weitere Mail keinen Zweifel mehr zu: Jemand will mit ihr abrechnen, jemand, der ihr Geheimnis kennt. Der Countdown läuft, und für Louisa gibt es kein Entrinnen. Lou wendet sich an ihre Freundinnen, doch sie kommt eher hysterisch und verstörend rüber, als glaubhaft. Nirgends fühlt sich Lou mehr sicher, nur ihre Chef, der ihr Liebhaber ist, kann bei ihr für Verstreuung sorgen, doch die Beziehung steht ebenso auf der Kippe, wie bald ihr normales Leben, ihr Geld, ihre Wohnung, einfach alles. Wird sie wirklich paranoid, oder gibt es ganz in ihrer Nähe jemanden, der einen perfiden Plan ausgeheckt hat, um sie zu quälen, möglicherweise um sie gar umzubringen nach 21 Tagen?  

Kritik

An manchen Stellen kommt das Gefühl auf, als würde sich die Autorin dafür entschuldigen, wie sich ihre Protagonistin verhält. Dabei ist das zwar auch nervig, der Situation allerdings geschuldet und damit nicht unbedingt völlig abwegig. Die Grundkonstellation ist ein bisschen zu einfach: früher Mist gebaut, später dafür zur Rechenschaft gezogen. Der In-House-Horror oder das Psychospiel dürfte aber bei den meisten Menschen funktionieren und das macht den Roman dann wieder beängstigend gut.

Ann-Kristin Gelder, Jahrgang 1981, ist Deutsch- und Musiklehrerin. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Katern, drei Kindern und zwölf Musikinstrumenten an der Weinstraße. Wenn sie nicht gerade an einem neuen Roman schreibt, geht sie geocachen oder steht mit Band oder Chor auf der Bühne. Der Roman „On: Off“ kam schon gut an. Der Psychothriller „21 Tage“ hat 352 Seiten und ist am 15. November 2021 im Goldmann Verlag erschienen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 4/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4