Beau is afraid

Skurriles Drama / Kunst / Psychothriller

Will er wirklich die Wahrheit von seiner Mutter wissen? Bei dem von schwerer Paranoia geplagten Beau kann man sich das kaum vorstellen. Nur wenn er schon vor die Tür seiner Wohnung tritt, um zu ihr zu reisen, äußert sich das ganze Ausmaß seiner Psychosen, indem die Welt um ihn herum in Bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu versinken droht. Und das ist sogar nur der Auftakt für eine verschlungene Reise in die dunkelsten und tiefsten Abgründe von Beaus Innenleben. Nach den visionären Filmen „Hereditary – Das Vermächtnis“ und „Midsommar“ liefert der gerade einmal 36-Jährige Drehbuchautor und Regisseur Ari Aster mit „Beau is afraid“ ein wegweisendes filmisches Meisterwerk ab, das gleichermaßen kompromisslos, mutig und konsequent ist. Bei diesem Werk verwebt Aster geschickt absurde Situationskomik mit einer zutiefst beunruhigenden Narration, die man bereits aus seinen vorherigen Filmen kennt, und schafft damit einen außergewöhnlichen, tragikomischen Film. Dieser wird zudem durchgehend von seinem Hauptdarsteller Joaquin Phoenix getragen, der nach seinem Spiel in „Joker“ erneut in einer eindringlichen Tour-de-Force-Performance brilliert.

Inhalt

Beau (Joaquin Phoenix) geht es nicht gut – seine Paranoia macht ihm das Leben schwer und die Medikamente, die ihm sein Therapeut verschreibt, sind auch keine Lösung. Als Beau aufbricht, um seine Mutter zu besuchen, beginnt eine epische Odyssee, auf der er mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert wird. Erst kommt er von zuhause gar nicht weg, vor seinem Wohnkomplex herrschen apokalyptische Zustände, in seiner Wohnung plagt ihn seine Paranoia und Briefe, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen. Erst eine Spinne, dann alle Kaputten in seiner Wohnung, sein Koffer ist weg, er ist völlig am Ende und bald schon rennt er nackt hinaus, nur um von einem Auto angefahren zu werden. Der Beginn seiner Odyssee, die vielleicht letztlich bei seiner toten Mutter enden könnte. Am Ende muss Beau erkennen, dass er seine dunkelsten Abgründe überwinden muss, um seine Träume zu erfüllen…. Eine surreale Reise in seine Abgründe und ein Einblick in die menschliche Psyche, die krank ist und geheilt werden möchte.

Kritik

Ein schwer zu ertragender und zu begreifender Film. Man möchte zeitweise unbedingt ausschalten, so schlimm sind die Szenen, andere sind wiederum perfekt gemacht. Alles, aber kein leichter Film. Wirkt nicht nur in einer Szene wie ein Theaterstück und hat auch jenen Anspruch an die Zuschauenden. Lasst euch auf die Kunst ein, versucht das Werk zu verstehen, oder haltet lieber Abstand.  

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.

Beau is afraid: USA / CDN 2023; Regie: Ari Aster; Darsteller: Joaquin Phoenix, Nathan Lane, Amy Ryan, Stephen McKinley Henderson, Hayley Squires, Denis Ménochet, Parker Posey, Patti LuPone; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 180 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 7.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©LEONINE Studios. Veröffentlichung Verkauf: 25. August 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4