Christoph Peters – Krähen im Park

Drama

In dem vorliegenden Roman „Krähen im Park“ von Christoph Peters begleitet der Autor  einige Menschengruppen – Familien,  Heranwachsende, Liebende, Geschäftskollegen usw. –  an einem einzigen Tag in der Corona-Pandemie in Berlin. Es überrascht, wie viele Situationen  in die kurze Zeit eines Tages passen. Die einzelnen Begebenheiten sind spannend erzählt, ohne besondere Anmerkung im Buch. Es gibt keine Kapitel oder mit den Personengruppen überschriebene Absätze, sondern man liest von einer Gruppe zur nächsten. Wie die Geschichte mit der einen Personengruppe weitergeht,  kann einige Seiten in Anspruch nehmen. Das hält die LeserInnen in Spannung. Dabei macht der Autor auch noch einmal deutlich, wie umstritten die Pandemie war und deren Verhaltensvorgaben. Ein hochaktuelles, sehr unterhaltendes Buch und doch irgendwie von gestern…

Inhalt

Kraehen im Park von Christoph Peters

Es ist der 9. November 2021, Lockdown in Berlin, doch das Leben bleibt nicht stehen. Der berühmte, aber menschenscheue Schriftsteller Bernard Entremont ist angereist, um einen Preis entgegenzunehmen – ein Ereignis, mit dem die halbe Stadt in Berührung kommt. Engmaschig verwebt Christoph Peters die vielen Geschichten eines Tages und erzählt packend vom Leben in unserer Gegenwart: von der hektisch strippenziehenden Kultursalonière, vom verschwörungsgläubigen Politikersohn beim seltenen Vaterbesuch, von der nicht mehr ganz so jungen Influencerin und ihrem Partner, der endlich seinen dritten Roman schreiben will, vom jungen deutsch-türkischen Pärchen, das nach einem positiven Schwangerschaftstest schwankt zwischen Freude und Angst, vom afghanischen Flüchtling auf der Suche nach einem Fixpunkt im anonymen Getriebe der Stadt. Es ist das große, messerscharfe, wimmelnde Portrait einer Gesellschaft, die sich auf ihre alten Formen nicht mehr verlassen kann, die neuen aber noch nicht gefunden hat.

Kritik

Ein besonderes Buch, das uns die Welt von Corona mit all ihren Einschränkungen und Wirrungen noch einmal vor Augen führt. So war es, das hat es mit uns gemacht, das mussten wir erdulden, ob wir wollten oder nicht. Literarisch ist die Zeit festgehalten, selten war es bislang der grosse Hit, sondern eine Phase, die wir schnellstmöglich vergessen wollen. Dennoch sehr lesenswert.

Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar am Niederrhein geboren. Er ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungsbände und wurde für seine Bücher mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg und dem Wolfgang-Koeppen-Preis. Christoph Peters lebt mit seiner Familie in Berlin. Seine bisherigen Werke sind unter anderem „Dorfroman“, „Tage in Tokio“ oder „Stadt Land Fluss“ und natürlich „Der Sandkasten“. „Krähen im Park“ hat 320 Seiten und ist im Luchterhand Literaturverlag am 23. August erschienen.

Bewertung: 8,1/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4